Liebe Schüler*innen von Fridays For Future,
begeistert haben wir die Klimaproteste verfolgt, bei denen weltweit Jugendliche zusammengekommen sind, mit dem gemeinsamen Verständnis, dass die Zerstörung der Natur so weiter gehen darf!
Unsere Realität in Rojava, unterscheidet sich von der vieler anderen FFF-Ortsgruppen. Beginnend mit der Revolution in Rojava bauen wir gemeinsam ein alternatives Gesellschaftsmodell auf – basierend auf drei Grundprinzipien: Frauenbefreiung, Ökologie und radikale Demokratie. In den letzten 9 Jahren wurden in ganz Rojava basisdemokratische und ökologische Projekte aufgestellt: Nachbarschaftsräte, Frauenhäuser, Bildungsakademien, Wirtschafts- und Agrarkooperativen etc. Alle Bereiche des Lebens werden von Grund auf dezentral und basisdemokratisch neu organisiert mit Strukturen autonom organisierter Frauen als Gegenpol zu den Machtstrukturen des Patriarchats.
Dieses demokratische System war von Beginn an Angriffsziel von reaktionären Kräften. Seitdem wir uns vom IS befreit haben, werden wir immer wieder völkerrechtswidrig vom türkischen Militär angegriffen. Die Türkei besetzt mit Hilfe ihrer islamistischen Milizen weite Teile Rojavas, die vormals unter demokratischer Selbstverwaltung standen und zu den sicheren Gebieten Syriens zählten. Jetzt herrscht dort der Terror des türkischen Militärs und von Dschihadisten!
Trotz der sogenannten Waffenruhe schlagen weiterhin überall Bomben durch Artillerie und Luftangriffe ein. Darunter mit Waffen aus deutscher Produktion. Es kommt immer zu zivilen Opfern. Infrastruktur wie die Wasserversorgung und Elektrizitätsversorgung sind immer wieder Angriffsziele des türkischen Militärs.
Besonders in den Zeiten der Corona-Pandemie wird die Wasserversorgung als Waffe gegen Rojava eingesetzt: Der türkische Staat staut das Wasser der Flüsse, die von der Türkei nach Syrien fließen und Rojava trocknet aus.
In diesen schweren Stunden wenden wir uns euch, liebe Freund*innen von Fridays For Future. Für uns ist eine Lösung der ökologischen Krise nur durch Selbstbestimmung möglich. Es braucht eine kooperative Form des Wirtschaftens an den Bedürfnissen der Menschen ausgerichtet. Dafür steht die ökologische Revolution von Rojava. Zeigt Haltung, diskutiert über das Thema, geht auf die Straße!
Wir bleiben aber standhaft und kämpfen mit eurer Solidarität weiter gegen faschistische Angriffe auf unsere ökologische Revolution!