KLIMASTREIK DARMSTADT

Unser Aufruf

Das Klimastreik-Bündnis Darmstadt ruft für den 15.09.2023 erneut zum Globalen Klimastreik in Darmstadt auf. Die Demonstration beginnt um 16 Uhr am Karolinenplatz und wird bei der Entega enden. Kernthema wird die Vergesellschaftung und somit Demokratisierung von Unternehmen in privater und öffentlicher Hand sein.

Klimakrise? Vergesellschaftung!

Neue Hitzerekorde, Unwetter, Dürren und immer weiter werden Mensch und Natur für fossile Projekte ausgebeutet: ob in Australien beim Erschließen neuer Kohle- und Uranminen, beim Bau neuer Pipelines in Uganda und Tansania, beim Fracking von Erdgas in Nordamerika, Lithiumabbau in Lateinamerika oder dem Bau der touristischen Eisenbahn “Tren Maya” in Mexiko. Auch in Deutschland geht es beim Bau von Autobahnen, dem Abbaggern ganzer Siedlungen für Braunkohle oder dem Bau eines neuen Gas-Kraftwerkes in Frankfurt nur um eins: Profite! Was das für Mensch und Natur vor Ort bedeutet? Nachrangig. Dass es die Klimakrise, die so viele Menschen existenziell bedroht, nur noch mehr anheizt? Es ist dem Kapital egal.

Warum ist das so? Großkonzerne, wie RWE und Siemens, werden von ihren Aktionär*innen auf Profit getrimmt. Ein Gewissen? Rücksicht auf Natur und Umwelt? Arbeitnehmer*innen-Rechte? Werden in der kapitalistischen Logik eher als störend empfunden – so lange alles schön grün angestrichen wird. Aber auch die Mainova, die das neue Gaskraftwerk in Frankfurt vorantreibt und die Entega, die den Klimakiller Erdgas immernoch als “klimafreundliches Ökogas” verkauft und damit nicht nur übelstes Greenwashing betreibt, sondern schlichtweg Lügen verbreitet, sind rücksichtslos auf Profit aus. Und sie gehören den Städten Frankfurt und Darmstadt. Die staatlichen Akteure handeln hier nicht anders als private kapitalistische Konzerne.

Wenn wir unsere Lebensgrundlage auf diesem Planeten noch irgendwie sichern wollen, müssen wir diesem Verhalten einen Riegel vorschieben. Unsere Lösung: Vergesellschaftung!

Denn Vergesellschaftung funktioniert: während Menschen in Frankfurt wie Darmstadt unter immer höheren Durchschnittsmieten ächzen, weil auch hier Profite erwirtschaftet werden, sind die Kaltmieten bei Genossenschaften stabil. Die Mitglieder von Genossenschaften stimmen demokratisch darüber ab, was mit dem Geld geschieht – und so bleiben die Gebäude in Schuss und niemand muss mit Schimmel leben. Weil kein Mensch so leben wollen würde. Davon profitieren alle – und nicht wenige.

Deswegen: Bauverein und Entega vergesellschaften! Wohnen und Energie demokratisch verwalten! Gegen steigende Mieten, für ein gesundes Wohnumfeld, saubere Energie statt grün-gelogenem Erdgas. Gegen die kapitalistische Profitlogik in unseren Stadtgesellschaften! Damit Fürsorge wieder großgeschrieben wird – und nicht die Mieterhöhung.

Deutsche Klimapolitik in 2023 lässt sich in zwei entgegenstehende Blöcke einteilen. Während die Regierungskoalition grüne Standortpolitik für die Großindustrie betreibt und sich auf faule Kompromisse wie in der Wasserstoffstrategie einlässt, formiert sich dagegen ein fossiler oppositioneller Block. Von CDU bis AFD, von Springer über die fossile Lobby, sie alle eint ihr konservativer Reaktionismus. Damit verhindern diese beiden Blöcke klimagerechte Veränderungen, die dringend im globalen Norden umgesetzt werden müssen.

Diesem politischen Stillstand muss die Klimagerechtigkeitsbewegung etwas entgegenstellen. Wir sind der dritte Block – Wir sind die Zukunft.

Geh mit uns am 15.09. auf die Straße!