KLIMASTREIK DARMSTADT

Der Klimawandel ist immer deutlicher spürbar. Wälder brennen, Menschen fliehen, die Welt erwärmt sich und die Folgen sind nur noch zu begrenzen, nicht mehr aufzuhalten. Das in Paris beschlossene 1,5° Ziel rückt immer ferner und ist nicht mehr durch CO2-Steuer, E-Mobilität oder gar einen lange zu späten Kohleausstieg einzuhalten. Auf dem zweiten Platz der deutschen Superspreader von Emissionen liegt der Verkehrssektor. Er belegt etwa 23% des CO2 Ausstoßes und ist in den letzten Jahren auch nicht emmisionsärmer geworden.Wie also das Auto überwinden, vor allem auf dem Land, wo Autos zu der wichtigsten Mobilitätsoption gehören? Ist es möglich eine echte Alternative zum Auto zu etablieren?

Ein kostenfreies Ticket für Bus und Bahn und den damit verbundenen Ausbau könnten Lösungen dafür sein. Nicht nur führt es zu einem starken Anstieg der Nutzung, sondern auch zu einem drastischen Abbau von Emissionen. Ohnehin wird der RMV in Darmstadt-Dieburg schon stark subventioniert. Etwa 20- von 90 Millionen Euro der Kosten von Bus und Bahn übernimmt der Landkreis. Die Mehrkosten für den restlichen Anteil könnten sich durch die Umlage von Förderungen für Autofahrer*innen ergeben.

Der massive Ausbau des ÖPNV in den Städten, vor allem aber auf dem Land, ist jedoch genauso wichtig. Im Landkreis Darmstadt-Dieburg ist es keine Seltenheit, dass mensch von der einen, in die andere Ortschaft 2 Stunden mit dem Bus unterwegs ist, wo hingegen das Auto nur etwa 20min Fahrzeit in Anspruch nehmen würde. Diese lange Fahrzeit mit dem Bus, kommt durch ein Verbindungsnetz zustande, in dem es nur wenige zentrale Umstiegspunkte, beispielsweise in Darmstadt oder Dieburg gibt, wodurch sich die Fahrzeit für Menschen auf dem Land gut einmal verdreifacht. Eine Alternative zu diesem Model wäre ein Netzförmiger Verbindungsplan, in dem weniger zentrale Umstiegspunkte, sondern mehr Direktverbindungen von Bussen und Bahnen bis auch in jedes Dorf sicher gestellt werden. 

Auch die Verlässlichkeit der Busse ist besonders wichtig. Fährt der Bus nicht auch für zwei Menschen jede Stunde in jede kleine Ortschaft, werden viele wieder zurück zum Auto wechseln. Möglich sind in kleinen Ortschaften mit geringen Beförderungsaufkommen Rufbusse oder Sammeltaxen, um auch für jeden Menschen ein Weg zur Arbeit ohne Auto sichergestellt werden kann.Dazu ist es auch dringend notwendig, alte Bahnhöfe und Strecken wieder zu reaktivieren, die in den letzten Jahrzenten den Autobahnen weichen mussten. Der Ausbau von Straßenbahnverbindungen wie etwa von Darmstadt nach Dieburg ist auch deshalb wichtig, weil zum Einen Straßenbahnen ohne Batterie, das heißt ohne seltene Erden und Buntmetalle, auskommen und zum Anderen eine zuverlässige Beförderung von Wohnort zur Arbeit sicherstellen können. Auch ist die Mobilität auf der Schiene sehr kostengünstig sobald ein umfangreiches Schienennetz ausgebaut wurde.

Attacikka