KLIMASTREIK DARMSTADT

Steigende Mieten gehören zum Alltag der Städte. Darmstadt ist hier keine Ausnahmen. Viele Menschen können die zu hohen Mieten nicht mehr zahlen. Sie werden aus ihren Wohnungen und aus ihren Vierteln verdrängt.

Kurze Wege zum Supermarkt, Bus oder Arzt bleiben mehr und mehr Menschen mit sehr hohem Einkommen vorbehalten. Einkommensschwache Menschen, Studierende und Rentner*innen finden in den Innenstädten keinen bezahlbaren Wohnraum. Auch Menschen mit mittlerem Einkommen können sich die hohen Mieten immer seltener leisten.

Menschen mit geringem Einkommen müssen, um eine Wohnung mit halbwegs akzeptabler Größe zu finden, oftmals in Viertel mit einer schlechteren Infrastruktur ziehen. Häufig liegen diese Viertel an den Rändern der Städte. Für viele Menschen bedeutet das, weitere Wege zum Einkaufen, zum Arzt oder zu Bildungs- und Kultureinrichtungen in Kauf nehmen zu müssen.

Wer es sich leisten kann zieht aus der Stadt ins Umland. Vielleicht in ein Eigenheim, oder soweit raus, dass mit gleichen Mietausgaben eine größere Wohnung finanzierbar ist. Dadurch entstehen Neubaugebiete, die noch nicht mit sozialer und Versorgungsinfrastruktur ausgestattet und noch unzureichenden an den ÖPNV angebunden sind.

Sowohl am Stadtrand als auch im Umland ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass der Weg zum Arbeitsplatz sowie zu sozialen und medizinischen Einrichtungen, länger wird.

Die Entscheidung, ob der ÖPNV ausgebaut und bestimmte Gebiete angebunden werden, hängt oft von der Nachfrage in diesen Gebieten ab. Die Wohngebiete am Stadtrand und im Umland haben häufig eine geringe Siedlungsdichte und damit eine geringe Nachfrage. Einkommensschwache Menschen fallen bei dieser Prioritätensetzung oft hinten runter.

Die fehlende Infrastruktur in den Wohnvierteln führt zu, mehr Verkehr, da Vieles, was in der Innenstadt fußläufig erledigt werden kann, mit Auto oder ÖPNV gemacht werden muss. Mehr Verkehr bedeutet mehr Autos, die die Straßen verstopfen. Es werden mehr Straßen und Parkplätze gebaut, die wertvollen Boden versiegeln. Mehr Autos bedeutet auch mehr Emissionen. Dadurch wird die bereits stark vorangeschrittene Klimakrise weiter vorangetrieben.

Um das zu ändern, darf der Wohnungsmarkt nicht länger Spekulationsobjekt sein. Für Darmstadt heißt das, dass geförderter Wohnraum mit einer zweckgebundenen Nutzung für geringe und mittlere Einkommen in einer angemessenen Menge bereitgestellt werden muss.

Die Entkopplung der Mobilität der Menschen vom Verkehr muss das Ziel nachhaltiger Stadtplanung sein. Dafür brauchen wir eine Stadt der kurzen Wege. Um allen Menschen, die dennoch erhebliche Wegstrecken zurücklegen müssen, eine klimaverträgliche Alternative bieten zu können, muss das ÖPNV-Angebot weiter ausgebaut werden und für alle erschwinglich sein. Dies kann mittelfristig über einen Nulltarif im ÖPNV erreicht werden.

DIE LINKE